Eine Psychoanalyse  

In ihrer klinischen Anwendung umfasst die Psychoanalyse die Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Störungen, die ihren Ursprung in unbewussten psychischen Konflikten, Defiziten in der psychischen Entwicklung, traumatischen Erfahrungen oder pathogenen frühen Beziehungsmustern haben. 

Das Ziel der analytischen Behandlung ist nicht direkt die Heilung von Symptomen, sondern deren Linderung durch eine tiefgreifende Veränderung der psychischen Persönlichkeitsstruktur.

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Schwiezerische Psychoanalytische Gesellschaft

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FAQ

Die Psychoanalyse als Behandlungsmethode wurde von Sigmund Freud begründet und wird seitdem von PsychoanalytikerInnen in der ganzen Welt weiterentwickelt. Die Psychoanalyse ist für diejenigen gedacht, die sich in wiederkehrenden psychischen Problemen gefangen fühlen, die ihr Potenzial beeinträchtigen. Ängste, Hemmungen und Depressionen sind häufig die Anzeichen 
von inneren Konflikten. Diese führen zu Beziehungsschwierigkeiten und können, wenn sie nicht behandelt werden, erhebliche Auswirkungen auf persönliche und berufliche Entscheidungen haben. Die Wurzeln dieser Probleme gehen meistens tiefer und reichen in das Unbewusste. Die psychoanalytische Situation ermöglicht es, von der Vergangenheit geprägte Beziehung in ihren bewussten und unbewussten, emotionalen und kognitiven Dimensionen zu untersuchen und sie in einem Prozess zu bearbeiten, der zu weiterem seelischen Wachstum führt.

Damit die analytische Situation hergestellt werden kann, einigt sich das analytische Paar (AnalytikerIn und AnalysandIn) auf einen Rahmen, der einen stabilen, schützenden Raum schafft, damit sich das Unbewusste "artikulieren" kann. 

Dieser Rahmen besteht aus einem Ort – der Praxis des Analytikers – einer zeitlichen Struktur, d.h. regelmäßige Sitzungsfrequenz und fixer Sitzungsdauer sowie eine Vereinbarung zu Honorar und Ferienabwesenheiten.

Während der Sitzungen liegt der/die AnalysandIn auf einer Couch. Der/die AnalytikerIn sitzt nicht im Blickfeld. Dies begünstigt den analytischen Prozess, den Blick nach Innen. Die Entscheidung, eine Psychoanalyse gemeinsam zu beginnen, beruht auf dem Prinzip des freien Willens des AnalysandIn und des PsychoanalytikersInn.

Die Psychoanalyse befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Störungen und Krankheiten, die mit unbewussten psychischen Konflikten, Defiziten in der psychischen Entwicklung, Traumata und pathogenen frühen Beziehungsmustern in Zusammenhang stehen.

Sie kann angezeigt sein, wenn Sie mit Schwierigkeiten konfrontiert sind wie z. B. :

  • Gefühl der Blockierung und der Unfähigkeit, im Leben voranzukommen
  • Beziehungsprobleme, privat und/oder am Arbeitsplatz
  • Sexuelle Probleme
  • Depressionen
  • Zwänge
  • Angstzustände und Panikattacken
  • Probleme im Umgang mit Angst und Wut
  • Posttraumatische Schwierigkeiten
  • Gefühl von Leere, Isolation und Einsamkeit
  • ...

Eine Psychoanalyse dauert in der Regel mehrere Jahre. Der Zeitpunkt ihres Endes, wird dann von dem/der PsychoanalyikerIn und dem/der AnalysandIn gemeinsam festgelegt.

Die psychoanalytische Behandlung zielt auf eine innere Veränderung, welche die Psyche und damit auch das äussere Leben bereichert: eine Linderung der Symptome geht damit in der Regel einher.

Im analytischen Prozess zwischen AnalytikerIn und AnalysandIn ermöglicht die emotionale Wiederbelebung unbewusster Szenarien der persönlichen Geschichte des Patienten. Das Verständnis dieser Geschichte wird in der gemeinsamen Arbeit überschrieben. Das führt auch zu einer Reintegration fixierter und/oder abgespaltener Aspekte der Persönlichkeit und einer Verbesserung der Realitätsprüfung.

Die Psychoanalyse und die psychoanalytische Psychotherapie beruhen beide auf dem psychoanalytischen Verständnis der psychischen Funktionsweise. Sie unterscheiden sich jedoch in der Art ihrer Anwendung: einer psychoanalytischen Psychotherapie findet bei einer Frequenz von 1-2 Sitzungen pro Woche im Sitzen statt, die Psychoanalyse erfordert 3-5 wöchentliche Sitzungen im Liegen, d.h. der/die AnalysandIn liegt auf der Couch, der/die AnalytikerIn sitzt im Fauteuil dahinter.

Eine Psychoanalyse erlaubt tiefergehendere und dauerhaftere Veränderungen der Psyche und der Persönlichkeit.

Der Preis für eine psychoanalytische Sitzung wird zwischen dem AnalysandIn und dem AnalytikerIn vereinbart und variiert zwischen 100 und 250 CHF: er beträgt heute im Durchschnitt 180 CHF*.

In der Schweiz wird die Psychoanalyse in der Regel nicht von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen. 


* diese Information ist nicht bindet für die SGPsa und ihre Mitglieder und ist keine Preisgarantie.

Abgesehen von sehr konkreten Kriterien wie der geografischen Lage und der Kommunikationssprache ist die Wahl des/der PsychoanalytikerIn individuell und subjektiv. Man muss sich wohlfühlen, um sich über sich frei sprechen zu können. Es ist ratsam mehrere AnalytikerInnen zu konsultieren, bevor man entscheidet.

Eine psychoanalytische Sitzung ist von fixer Dauer (45 oder 50 Minuten). Nach der üblichen Begrüßung legt sich der/die AnalysandIn auf eine Couch und der/die AnalytikerIn nimmt hinter ihm/ihr platz.

Während der Sitzung wird der/die AnalysandIn eingeladen, zu sagen, was ihm/ihr einfällt - und den Gedanken, d.h. Assoziationen freien Lauf zu lassen. Der Analytiker hört zu und nimmt die Worte ohne Werturteil in einer schwebenden Aufmerksamkeit auf. Er/sie interveniert zurückhaltend. Wenn der Analytiker deutet, ermöglicht er dem/der AnalysandIn zu verstehen, was er/sie selber erzählt, ohne davon bisher bewusst Kenntnis gehabt zu haben.

 

Nach ein bis drei Vorgesprächen und der Festlegung der Rahmenbedingungen, kann mit einer Psychoanalyse begonnen werden. Ebenso kann es sein, dass erst während einer analytischen Psychotherapie, der Wunsch und die Bereitschaft für eine Psychoanalyse entsteht. Die psychoanalytische Ausbildungszentren der SGPsa in den verschiedenen Sprachregionen bieten Gespräche zur Abklärung der Indikation für eine Psychoanalyse an (siehe Abklärungs- Kontaktstellen). Es auch möglich, direkt, die Liste der SGPsa-Mitglieder auf der Webseite der SGPsa oder der einzelnen Zentren zu konsultieren (siehe einen/e PsychoanalytikerIn finden).

Das Ende der Analyse ist in Sicht, wenn die ehemals verdrängten Konflikte soweit bearbeitet worden sind, dass sie den/die AnalysandIn nicht mehr in seinem Leben einschränken. Die Persönlichkeit des Analysanden ist dann durch die neu gewonnenen Erkenntnisse so gestärkt, dass er den Weg alleine weitergehen kann.

Das Ende der Analyse wird vom analytischen Paar in der Regel einvernehmlich beschlossen.